Irina (44)

Altenpflegerin und Wundexpertin beim Caritas Pflegedienst Unterems

Irina ist von ihrem Mann geschieden und dennoch in festen Händen. Bei ihrem neuen Lebenspartner. Und seit sieben Jahren bei der Caritas als Pflegefachkraft. Für ihre Patienten ist sie oft nicht nur die wichtigste Hilfe im Alltag, sondern auch eine echte Vertraute. Sorge, bei ihrem neuen Arbeitgeber mit ihrer Scheidung auf wenig Gegenliebe zu stoßen, hatte Irina nie. Warum auch?

Eine Scheidung ist für die Caritas keinesfalls ein Trennungsgrund. Diese Erfahrung machte auch Irina. Geboren ist die gelernte Schneiderin in Kasachstan, doch ihre Heimat fand sie zunächst in Bayern. Nach einer anfänglichen Anstellung in einem Bekleidungswerk stellte sie fest: „Das ist nicht meins! Ich brauche etwas Aktives.“ Statt eines neuen Berufs fand Irina ihre persönliche Berufung: die Altenpflege. Es folgten die Umschulung, ein Hausbau und die Geburt ihrer beiden Kinder. Und Jahre später ein Umzug. Der zweiten Liebe wegen. Von Bayern aus ging es 2008 ab in den Norden ins „platte Land“ nach Papenburg. Mit der für beide Partner zweiten Ehe gründete sie eine Patchworkfamilie und mit einem gemeinsamen Kind vervollständigte das Paar ihr neues Glück. Heute ist Irina sogar schon Oma des ersten Enkels.

Mit der Erfahrung aus fünf Jahren Stationsleitung und einer Zusatzqualifikation als Hygienebeauftragte in der stationären Krankenpflege bewarb sich Irina 2011 für die ambulante Pflege der Caritas, bei der sie auch heute noch beschäftigt ist. Schon in ihrem Vorstellungsgespräch war klar, dass ihre Scheidung einem Job bei der Caritas nicht im Weg stehen würde. Wichtig war der Caritas vor der Einstellung vor allem, dass Irinas Nachwuchs gut versorgt ist. „Früher“, sagt Irina, „war alles strenger. Scheidung? Um Gottes Willen! Heute ist die Caritas viel moderner geworden.“

Es gibt eine faire Bezahlung und wenn Du Dich von einer guten Seite zeigst, bekommst Du viele Möglichkeiten, Dich weiterzubilden. Das ist sehr, sehr abwechslungsreich.

In ihrem Job geht Irina völlig auf und die Tage sind so abwechslungsreich wie die Patienten, die aus den verschiedensten Altersgruppen stammen und unterschiedliche Krankheitsbilder haben: „Grundpflege, Waschen oder Behandlungspflege, alles, was es so medizinisch zu tun gibt wie Zucker messen, Insulin spritzen, Tabletten stellen oder auch Strümpfe anziehen, all das machen wir.“ Doch das allein klänge nach einer bloßen Dienstleistung, wäre da nicht das, was Irina ein Strahlen in die Augen zaubert: der Kontakt und die Gesellschaft von Menschen. „Zu unserem Job gehört auch die Unterhaltung! Viele Menschen sind allein zuhause und deswegen mögen sie es gern, wenn jemand kommt und man ein bisschen über etwas reden kann“, sagt sie über ihre Arbeit und freut sich auch darüber, dass sie Menschen ermöglicht, in ihren eigenen vertrauten vier Wänden bleiben zu können.

Dass Irina keine Berührungsängste hat und offen für die Gespräche mit ihren Patienten ist, stellte sie auch früher schon unter Beweis, als sie als Veranstaltungsmoderatorin Hochzeiten und Jubiläen begleitete. Und während sie sich damals in ihrer Freizeit auch noch am Klavierspielen übte, trifft sie sich heute lieber mit Freunden, besucht als echter Familienmensch mindestens einmal im Monat ihre Verwandten in Bayern oder hält sich mit regelmäßigen Einheiten im Fitnessstudio fit.

Körperliche Fitness kommt Irina in ihrem Job zugute, schließlich können viele Patienten sich nur eingeschränkt oder gar nicht alleine bewegen. Deshalb findet sie es besonders wichtig, dass die Caritas ihren Mitarbeitern bei einer fairen und tariftreuen Entlohnung auch zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten bietet, um bei gesundheitlichen Problemen oder mit längerer Berufserfahrung auch in anderen Bereichen Aufgaben übernehmen zu können. So hat sie selber erst kürzlich ihr Zertifikat als Wundexpertin erhalten. Auch Irina sieht also keinen Grund, sich in Zukunft von der Caritas zu trennen.

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